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Stadtporträt

Schöningen erlangte Mitte der 90er Jahr weltweit Berühmtheit, als bei archäologischen Grabungen die ältesten Jagdwaffen der Menschheit entdeckt wurden. Nicht weniger als 300.000 Jahre sind die Holzspeere alt, die seit 2013 im paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere einer weltweit interessierten Öffentlichkeit gezeigt werden. Unter dem Motto „Entdecke den UrMensch in dir!“ entführen Dauerausstellung, wechselnde Sonderausstellungen, Besucherlabor und Erlebnisparcours in die spannende Lebensumwelt der Altsteinzeit. Die archäologischen Grabungen zählen heute zu den bedeutendsten altpaläolithischen Fundstätten der Welt und werden seit 2010 vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover und der Eberhard Karls Universität Tübingen fortgesetzt. An der Aufarbeitung und Auswertung der Grabungen sind zahlreiche Kooperationspartner aus dem In- und Ausland beteiligt.

Schöningen liegt am Osthang des Elms und ist die älteste urkundlich belegte Stadt des früheren Braunschweiger Landes. Bereits im Jahre 748 n. Chr. wird sie als Scahaningi im Zusammenhang mit einem Kriegszug des Frankenkönigs Pippin erwähnt. In der Folgezeit blühte die Siedlung dank ihrer Solequellen und reichen Salzvorkommen auf. In der Pfalz residierten vorübergehend ottonische Kaiser und Augustinermönche schufen eine großartige Klosteranlage, als deren Vermächtnis heute die imposante Klosterkirche St. Lorenz als Wahrzeichen die Stadt überragt.

Im 14. Jahrhundert errichteten dann die Braunschweiger Welfenherzöge hier an der Ostgrenze ihres Territoriums ein Schloss, das bald zum Witwensitz der Braunschweiger Herzoginnen avancierte. Diese bauten die Anlage im 16. und 17. Jahrhundert zu einem großartigen vierflügeligen Komplex im Renaissancestil aus. Heute sind in den Schlossbauten u. a. ein Kulturzentrum, in dem Theater- und Vortragsveranstaltungen sowie Feste und Feierlichkeiten stattfinden, das Schlossrestaurant und Hotel, mehrere Seminarräume und das moderne Jugendfreizeitzentrum der Stadt untergebracht. Die Stadtkirche St. Vincenz und das klassizistische Rathaus zeugen von der Bedeutung der Stadt, die bereits im 14. Jahrhundert die Stadtrechte besaß.

Etwa 11.600 Einwohner leben heute in der Kernstadt und den beiden 1974 eingemeindeten Vororten Esbeck und Hoiersdorf. Bedeutendster örtlicher Betrieb war das Helmstedter Revier, das Braunkohle aus großen Tagebauen zur Stromerzeugung im Kraftwerk Buschhaus einsetzte. 2016 wurde der Braunkohleabbau im Tagebau Schöningen jedoch eingestellt. Bis Schöningen reicht der Einzugsbereich des VW-Werks in Wolfsburg. Die traditionsreiche Saline wurde im Zuge wirtschaftlicher Maßnahmen im Jahre 1970 geschlossen.

Schöningen verfügt als Zentrum des Südkreises Helmstedt über alle allgemeinbildenden Schulen einschließlich des Gymnasiums. Attraktionen für den Fremdenverkehr sind neben den genannten Baudenkmälern das Heimatmuseum und für den sportlich Interessierten das Badezentrum Negenborn, das schön gelegene Elmstadion, die Disc Golf-Anlage sowie der Golfplatz westlich der St. Lorenz-Kirche. Auf einem gut ausgebauten Wegenetz kann der Elm mit seinen herrlichen Buchenbeständen durchwandert werden. Vom Waldrand bietet sich ein weiter Blick nach Osten und Süden in die mitteldeutsche Tiefebene. Mit dem Grenzdenkmal in Hötensleben, einen Katzensprung von Schöningen entfernt, lässt sich auch hier ein Stück junger deutscher Geschichte erleben.