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Schloss Schöningen

Schloss Schöningen - Das Schloss wurde um 1350 von Herzog Magnus als Grenzbefestigung gegen die Bistümer Magdeburg und Halberstadt gegründet. Es bildete eine von Wall und Graben umgebene, im wesentlichen quadratische Anlage.

Seine größte Bedeutung erlangte das Schloss zwischen 1568 und 1658, als es als so genanntes Leibgedinge von drei Braunschweiger Herzoginnen während ihrer Witwenschaft bewohnt wurde:

  • 1568 bis 1575 Sophie von Polen, Gemahlin Herzog Heinrich II des Jüngeren, Schwester des polnischen Königs Sigismund II.
  • 1613 bis 1626 Elisabeth von Dänemark, Schwester des Dänenkönigs Christian IV., der 1626 im 30-jährigen Krieg von Tilly bei Lutter am Barenberge vernichtend geschlagen wurde und Mutter des "tollen" Christian von Halberstadt. Beide ließen die Schlossanlage erheblich umbauen
  • Von 1628 bis 1659 residierte hier Anna-Sophie von Brandenburg, Gemahlin des 1634 verstorbenen Herzogs Friedrich Ulrich

Das Schloss diente danach als Amtssitz, als Landesbefestigung und später bis 1970 als Domäne. Die teilweise verfallenen Anlagen wurden ab 1978 von der Stadt Schöningen aufgekauft und mit großem Bemühen, die bauhistorische Substanz zu erhalten, ihrer heutigen Verwendung zugeführt.

  • Der Palas, der die fürstlichen Wohngemächer und die Amtsverwaltung enthielt, dient jetzt als Fest-, Theater- und Musiksaal und für Gesellschaftsfeiern.
  • Der Westflügel "Gärtnerhaus" enthält Garderoben und Nebenräume des Jugendfreizeitzentrums.
  • Im Nordflügel "Pferdestall" befindet sich das 1984 eröffnete Jugendfreizeitzentrum der Stadt sowie der Herzoginnen- und der Knappensaal, die für gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.
  • Das 1911 errichtete Pächterhaus im Ostflügel diente bis 1970 als Wohnsitz des Domänenpächters. Heute enthält es die Schlossgaststätte mit zahlreichen Seminarräumen.
  • Der Graue Turm an der Südostecke enthält im 1. Obergeschoss die Turmkapelle mit Sterngewölbe, dessen Schlusssteine die Symbole Jesu Christi und der vier Evangelisten zeigen. An den Wänden wurden bei Restaurationsarbeiten ausdrucksvolle Scheinarchitekturmalereien des 19. Jahrhunderts gefunden und wiederhergestellt.
  • Die Kapelle dient jetzt als Empfangsraum bei feierlichen Anlässen und vor allem als Trauzimmer.
  • Im nördlichen Teil des Ostflügels, dem Wachhaus, mit dem Hausmannsturm befinden sich weitere Seminarräume und Hotelzimmer.

Geschichte des Schöninger Schlosses:

  • 748: Pippin III., Vater Karls des Großen, lagert bei Schöningen - erste urkundliche Erwähnung der Stadt.
  • 784: Karl der Große zieht mit seinem Heer durch Schöningen.
  • 994/95: Kaiser Otto III. weilt mehrfach am Königshof - heute Klostergut St. Lorenz.
  • um 1350: Herzog Magnus von Braunschweig - Lüneburg gründet das Schloss Schöningen als Jagdschloss und Grenzfeste gegen das Erzbistum Magdeburg und das Bistum Halberstadt.
  • 16./17. Jahrhundert: Das Schloss Schöningen wird Witwensitz der Braunschweiger Herzoginnen und zu einer bedeutenden Anlage ausgebaut. Schöningen wird braunschweigischer Amtssitz.
  • 1568-75: wohnt - nach dem Tode ihres Gemahls Heinrich II. des Jüngeren - Herzogin Sophie, Schwester des polnischen Königs Sigismund II., im Schloss. Sie legt den berühmten, heute nicht mehr existierenden Lustgarten an.
  • 1613-26: Elisabeth, Schwester Christians IV. von Dänemark und Mutter des tollen Christian von Halberstadt wohnt nach dem Tode ihres Gemahls Heinrich-Julius im Schloss. Sie gestaltet den Palas im Renaissance-Stil völlig neu. West- und Nordflügel werden neu errichtet.
  • 1628-59: Herzogin Anna-Sophie, geb. Prinzessin von Brandenburg, wohnt im Schloss, nachdem sie sich 1623 von ihrem Gemahl Friedrich Ulrich (gestorben 1634) getrennt hat, und herrscht hier fast selbständig. Sie richtet die Lateinschule am Markt ein.
  • 1661: Entfestung des Schlosses und Abriss des Zeughauses durch Herzog August.
  • 1679-83: Anna-Sophie, 2. Tochter Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig, verheiratet mit Markgraf Karl Gustav von Baden-Durlach, wohnt im Schloss.
  • 1733: 7. Juni - Friedrich der Große übernachtet im Schloss auf der Hinreise zu seiner Hochzeit am 12. Juni 1733 mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern.
  • 1815: Verlegung des Amtssitzes von Schöningen nach Helmstedt. Das Schloss wird ausschließlich Domäne; Palas und Nebengebäude verfallen.
  • 1970: Die Schlossdomäne wird ausgesiedelt, die Schlossgebäude werden vom Land Niedersachsen an Private veräußert. Die Stadt erwirbt das umliegende Freigelände. Anlage der Parkplätze am Schloss.
  • 1978-83: Die Stadt erwirbt drei Flügel des Schlossgevierts, darunter den völlig verfallenen Palas und den Amtsgerichtsgarten im Süden des Schlosses.
  • 1984: Der Marstall wird zum Jugendfreizeitzentrum umgebaut. Ein Informationszentrum des Kuratoriums "Unteilbares Deutschland" wird bis zur Wiedervereinigung eingerichtet. Der Herzoginnen-Saal entsteht.
  • 1985: Das 1911 erbaute Pächterhaus der Schlossdomäne wird von der Stadt erworben. Die Stadt beginnt mit der Restaurierung und Sanierung von Pächterhaus, Palas und Gärtnerhaus.
  • 1996: Die Stadt Schöningen übergibt das Schloss Schöningen der Öffentlichkeit.
  • 2000: Restaurierung Wachhaus, Kulturfestung, Wiederherstellung des Barockgartens.

Schöningen Castle - The castle was founded around 1350 by Duke Magnus as a border fortification against the dioceses of Magdeburg and Halberstadt. It formed an essentially square complex surrounded by a wall and moat.

Its greatest significance came between 1568 and 1658 when it served as a so-called "Leibgedinge" for three Brunswick Duchesses during their widowhood:

  • From 1568 to 1575, Sophie of Poland, wife of Duke Heinrich II the Younger and sister of the Polish King Sigismund II.
  • From 1613 to 1626, Elizabeth of Denmark, sister of King Christian IV of Denmark, who was decisively defeated by Tilly in the Battle of Lutter am Barenberge in 1626 during the Thirty Years' War. She and her son, Christian of Halberstadt, made significant modifications to the castle complex.
  • From 1628 to 1659, Anna Sophie of Brandenburg, wife of the deceased Duke Friedrich Ulrich, resided here.

Afterward, the castle served as an administrative seat, a regional fortification, and later as a domain until 1970. The partially dilapidated structures were acquired by the city of Schöningen in 1978. Great efforts were made to preserve the historical substance and repurpose them accordingly.

The "Palas," which housed the princely living quarters and administrative offices, now serves as a banquet hall, theater, music hall, and venue for social events. The western wing, known as the "Gärtnerhaus," contains dressing rooms and auxiliary rooms for the youth recreation center. The northern wing, called the "Pferdestall," houses the city's youth recreation center, which was opened in 1984, as well as the Herzoginnen and Knappen halls used for social and cultural events. The tenant's house, built in 1911 and located in the eastern wing, served as the residence of the domain tenant until 1970. It now houses the castle restaurant with numerous seminar rooms.

The Grey Tower on the southeast corner contains the chapel on the first floor, featuring a star vault with keystones depicting symbols of Jesus Christ and the four Evangelists. Expressive pseudo-architectural murals from the 19th century were discovered and restored on the walls during restoration work. The chapel now serves as a reception room for ceremonial occasions and, above all, as a wedding venue.

In the northern part of the eastern wing, known as the "Wachhaus," with the "Hausmannsturm," there are additional seminar rooms and hotel rooms.