Stadt der Speere
Sympathisch. Erstaunlich. Schön.

Geschichtsbrunnen auf dem Markt

Geschichtsbrunnen - Auf über drei Meter ragt der 1995 von Prof. Bernd Altenstein aus Bremen geschaffene Schöninger Geschichtsbrunnen auf, der zentral auf dem Marktplatz steht. 

Diese Szenen der Stadtgeschichte können Sie hier entdecken:

  • Über einen Steinsockel erhebt sich wie ein Bohrkern unter dem Bild der Stadt eine Bronzetrommel, getragen von den Baustoffen, die Schöningen bestimmten: Kohlebergbau und Salz.
  • Der Bohrkern zeigt in reliefplastischen Szenen bildhaft wichtige Daten der Stadthistorie. "Geschichte ist ans Licht gehoben und wird vom Wasser der Zeit überflossen", so der Künstler.

Einstieg in die Betrachtung ist der Gänseraub, der aus dem Tross Karl des Großen oder Pippins (748) geschah, als er beim damaligen Schöningen lagerte mit der Geistlichkeit im Gefolge.

Weitere Szenen:

  • Die Soldaten des Merowingers Pippin und der reitende Karl bilden die erste Schöninger Szene, dazu das kleine Bildnis Otto des III., der hier war und die wichtige Stelle dieses Platzes im frühen Mittelalter belegt.
  • Gegen den Uhrzeigersinn gedreht betrachten wir den Brunnen: Eine tiefe Furche trennt die Szenen der Feuerbrünste, die das Stadtbild veränderten und Mensch und Tier trafen. Eine Frau rettete ihre Katze vor den Flammen, die aus den angedeuteten Häusern schlagen und daneben ist zugleich der Wiederaufbau zu sehen.
  • Die Jahreszahlen dazu sind aus der Chronik. 1644 ist eine Brandzahl, die in die Zeit der mildtätigen Herzogin Sophie fällt, die brotverteilend dargestellt ist. 1639 ist auch die Gründung des "Sophianeums", über dem Kopf der Herzogin ein Blick auf eine Schulszene.
  • Oberhalb des Bergmanns ist der Sprung in die junge Vergangenheit: 1945 retten Dr. Scheifele und Pastor Hintze mutig die Stadt vor den amerikanischen Panzertruppen. In diesen dramatischen Stunden wird der Bürger Ulitzka, der die weiße Fahne schwenkt, von einem NS-Offizier feige erschossen.
  • In der Betrachtung bleiben wir in der oberen Zone und sehen aus der kriegszerfurchten Landschaft den Zug der Flüchtlinge, der Schöningen erreicht.
  • Daneben erscheint über einem Riss die Jahreszahl 1989: Die Teilung, die Schöningen direkt berührte, ist aufgehoben, bleibt aber als Verwerfung im Relief der Stadtlandschaft auf der Oberfläche der Brunnenplastik und im Bewusstsein der Menschen.

The History Fountain - Standing over three metres tall, the Schöningen History Fountain (Geschichtsbrunnen), created in 1995 by Prof. Bernd Altenstein of Bremen, dominates the central market square.
The fountain invites visitors to discover scenes from the city’s long and eventful history.

Rising above a stone pedestal, a bronze drum is supported by symbols of the materials that shaped Schöningen’s development: coal and salt. Around the drum, relief depictions portray key moments in the city’s past. “History is brought to light and washed over by the waters of time,” explains the artist.

The story begins with the “Gänseraub” (Goose Theft), which allegedly took place during the encampment of Charlemagne or Pippin in 748, when he stayed in Schöningen with his clergy.

Other scenes follow: The soldiers of Merovingian Pippin and the mounted Charlemagne form the first historical depiction of Schöningen, accompanied by a small portrait of Emperor Otto III, who once visited the area—testifying to the importance of this site in the early Middle Ages.

Turning anticlockwisearound the fountain, a deep groove divides the next sequence, which illustrates devastating city fires that transformed Schöningen’s appearance and deeply affected its people and animals. A woman rescuing her cat can be seen before the burning houses, while nearby, scenes of reconstruction symbolize renewal.

The dates inscribed are taken from local chronicles. The year 1644 refers to a major fire during the reign of the charitable Duchess Sophie, who is shown distributing bread to those in need. Above her, thefoundation of the “Sophianeum” in 1639 is depicted, alongside a glimpse of a classroom scene.

The narrative then moves into the 20th century, to 1945, when Dr. Scheifele and Pastor Hintze courageously prevented the destruction of Schöningen by advancing American tank troops. During those dramatic hours, Ulitzka, a civilian waving a white flag, was shot dead by a Nazi officer.
In the upper section, a procession of refugees can be seen, arriving in Schöningen from the war-torn East.

Finally, near a symbolic rift on the sculpture’s surface, the year 1989 is inscribed – marking the end of Germany’s division. Yet, as the artist suggests, the scar of separation remains visible both on the fountain’s surface and in people’s collective memory.