Stadt der Speere
Sympathisch. Erstaunlich. Schön.

Schöningen

UNESCO-Weltkulturerbe

Startschuss für die Initiative zur Anerkennung

Zum 3. Mal jährt sich am 24. Juni die Eröffnung des paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere. Stolz schauen paläon-Geschäftsführer Dr. Florian Westphal und Schöningens Bürgermeister Henry Bäsecke auf die Hunderttausende von Besuchern, die seit der Eröffnung die ältesten Jagdwaffen der Menschheit persönlich in Augenschein nahmen. „Nun ist es an der Zeit, auch der internationalen Bedeutung des Fundplatzes Schöningen mit den ältesten erhaltenen Jagdwaffen für das Kulturerbe der Menschheit stärker Rechnung zu tragen“, so Henry Bäsecke. „Aus diesem Grund startet die Stadt der Speere nun eine Initiative zur Anerkennung des altsteinzeitlichen Fundplatzes als UNESCO-Weltkulturerbe."

Auftakt für diese Bestrebungen soll im Herbst dieses Jahres ein national und international besetzter Workshop im paläon sein. „Wir möchten dazu Vertreter aus anderen UNESCO-Stätten begrüßen und mit ihnen einen Erfahrungsaustausch vornehmen. Viele der zu erwartenden Teilnehmer begleiten seit Jahren die wissenschaftliche Arbeit in Schöningen“, berichtet der Bürgermeister. Unterstützung erwartet er vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. „Nicht zuletzt durch das paläon sind wir seit vielen Jahren Partner. Eine Anerkennung des altsteinzeitlichen Fundplatzes Schöningen mit den sensationellen Speeren als UNESCO-Weltkulturerbe würde nicht nur der wissenschaftlichen Bedeutung des Fundkomplexes, sondern auch den außergewöhnlichen wissenschaftlichen Ergebnissen, die hier seit Jahrzehnten erzielt werden, gerecht werden.“

Übrigens wird pünktlich zum 3. Geburtstag die archäologische Grabung für die Besucher durch regelmäßig stattfindende Führungen zugänglich gemacht.

Hintergrund: Die Schöninger Speere – die ältesten Jagdwaffen der Menschheit – wurden Mitte der 90er Jahre am Rande des Braunkohletagebaus im Rahmen von Rettungsgrabungen durch das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege Hannover entdeckt. Ihre Bedeutung, ihre Fundumstände und ihr exzellenter Erhaltungszustand ebneten schließlich den Weg für ihre Ausstellung im eigens erbauten paläon. Das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere begrüßt nicht nur Ausstellungsbesucher. Es ist auch ein Ort der Wissenschaft, in dem regelmäßig mehr als 20 internationale Forschungseinrichtungen zu Gast sind. Darüber hinaus befördert die – nur einen Speerwurf entfernte – archäologische Grabung in steter Regelmäßigkeit Sensationsfunde ans Tageslicht. Dazu gehören beispielsweise die wohl jüngsten Funde der Säbelzahnkatze Europas und ein Waldelefant-Stoßzahn, beide etwa 300.000 Jahre alt.