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Schöningen

Schöningen setzt Zeichen für den Frieden

Rund 100 Einwohner haben sich am vergangenen Freitag, 24. Februar 2023, vor dem Neuen Rathaus versammelt, um am ersten Jahrestag des Ukraine-Krieges der Opfer zu gedenken – begleitet von Gesang, Gebeten und Erzählungen.
Veranstaltet wurde die Gedenkstunde von der Stadt Schöningen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchengemeinden. Den Auftakt der Mahnwache machte Musiker Matthias Wesche mit dem Lied „Es ist an der Zeit“. Danach begrüßte Pastor Moritz Allersemeier von der Schöninger Christuskirche die Anwesenden. Bürgermeister Malte Schneider folgte mit einer Ansprache und bedankte sich für die rege Teilnahme. In seiner Rede sprach er vor allem über Kriegs- und Krisenschauplätze und wie wichtig es in diesen Zeiten sei, einander zu helfen.
„Wenn wir über Migration, aus welchen Gründen auch immer, sprechen, geht es dabei oft um eine Kosten-Nutzen-Relation, um Quoten, um Herkunftsländer. Aber eigentlich geht es mir um eines: um Menschlichkeit. Keiner, der sein Land verlässt und sich in eine unsichere Zukunft aufmacht, tut dies leichtfertig, sondern weil die eigene Not zu groß geworden ist. Es ist unsere Aufgabe, das Leistbare auch zu leisten. Meine Gedanken sind deshalb heute nicht nur in der Ukraine, sondern auch in der Türkei, in Syrien, im Iran und in allen Ländern, in denen Menschen aktuell Not leiden“, sagte Schneider.
Nach der Rede des Bürgermeisters berichtete Larissa Nevesenko über ihre Flucht aus der Ukraine und wie sie am 18. März 2022 nach Schöningen kam. Mit einer Verbeugung bedankte sie sich bei den SchöningerInnen für die Gastfreundschaft. „Ich bin gern in Schöningen“, sagte Nevesenko. Pastor Allersmeier lobte den Beitrag und sprach eine Mahnung aus: „Menschen - ob jung oder älter - kämpfen in diesen Minuten auf dieser Welt mit ihrem Leben um ihr Leben. Doch manch politischer Entscheidungsträger interpretiert das anders und sagt: Du kämpfst und stirbst für dein Land. Und das soll dann einen Krieg legitimieren.“
Es folgte eine Schweigeminute. Anschließend trug Pastor Piotr Matlok von der Schöninger St.-Marien-Gemeinde das Friedensgebet „Mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens“ von Franz von Assisi vor. Nach einem weiteren Lied von Sänger Wesche wurden Kerzen zum Gedenken der Opfer entzündet und Pastor Allersmeier verabschiedete die Anwesenden.

 


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