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Schöningen

Gevensleben – Eine Zeitreise in das 8. Jahrhundert

Führungen ab sofort buchbar

Bis zum 29. September 2019 ist die Ausstellung „Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Gevensleben. Menschen erleben Geschichte“ in der Tourist-Information im ehemaligen Gefängnis in Schöningen zu besichtigen. Die Funde wurden im März 2016 ausgegraben und anschließend ausgewertet. Für Schulklassen und Erwachsenengruppen werden nach Vereinbarung Führungen und praktische Arbeiten angeboten. 

Wo? Burgplatz 2, Tourist-Info
Wann? Termine wählbar nach Vereinbarung
Wie lange? In der Regel 1,5 Stunden  - nach Absprache -
Wie teuer? Unkostenbeitrag: 2 €/Kind

ANMELDUNG UND NÄHERE INFORMATIONEN
E-Mail: ufg@gwdg.de, Telefon: 0551/39-25082
 
Bei Baumaßnahmen in Gevensleben wurden im März 2016 spektakuläre Funde zu Tage gefördert. Ein Ausgrabungsteam der Universität Göttingen sicherte bei eisigen Temperaturen innerhalb kürzester Zeit diverse gut erhaltene Skelette aus dem frühen Mittelalter. Pünktlich zum 1.000 Jahres-Jubiläum der vermeintlichen Ortsgründung wurde das Projekt abgeschlossen: „Das frühe Mittelalter im Braunschweiger Land war ein Zeitabschnitt mit tiefgreifenden Umwälzungen. Die Bodendenkmalpflege und archäologische Forschungen zeichnen nun ein neues Bild“, teilt Archäologe Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte mit. „Die quellenkritischen Urkundenanalysen konnten sehr viel zur Rekonstruktion der Besitzstrukturen und den Anlässen, zu welchen die Urkunden erstellt bzw. gefälscht wurden, erhellen“, bemerkt die Professorin für Mittlere und Neuere Geschichte Prof. Dr. Hedwig Röckelein.
Gern stellen die Stadt Schöningen und der Schöninger Verkehrsverein e.V. -Tourismus und Kultur- die Ausstellungsfläche im ehemaligen Gefängnis zur Verfügung und Unterstützen die Präsentation. Im Rahmen der Ausstellung können Besucher die Funde besichtigen. Zu sehen sind restaurierte Beigaben aus den Gräbern sowie einige der gefundenen Skelette, die Aussagen zu Verwandtschaft, Lebenswegen und Todesursachen zulassen. Weitere Exponate werden als Leihgabe von der Bezirksarchäologie Braunschweig und dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen zur Verfügung gestellt. „Die Ausgrabungen eines frühmittelalterlichen Dorfes bei Süpplingenburg“ so die Kreisarchäologin Dr. Monika Bernatzky „zeigen eindrücklich die Lebensbedingungen der länglichen Bevölkerung; mit dem Gräberfeld von Gevensleben ist es uns gelungen, etwas über die Menschen selbst zu erfahren.“  Ausgehend von den Ausgrabungen im Dorf Gevensleben im Landkreis Helmstedt, so Heske, werden anschaulich die kulturellen Verflechtungen, Einflusssphären und Machtpositionen erläutert. Die anthropologischen Untersuchungen einer dörflichen Bevölkerung dieses Zeitraumes liefern Antworten auf die Fragen, wie sie gelebt und teilweise auch, was sie erlebt hat. Der Forschungsstand im Braunschweiger Land erlaubt es dabei, von Werlaburgdorf über Remlingen bis nach Süpplingenburg faszinierende Einblicke in diesen Zeitraum von den frühen Christianisierungsbestrebungen im frühen 8. Jahrhundert über die Dorfgründungen bis zu den Schenkungsurkunden des 12. Jahrhunderts zu geben.

Nach Vereinbarung werden Führungen für Schulklassen angeboten, die je nach Altersstufe entsprechend abgestimmt sind. Eine Anmeldung ist erforderlich. Frau Anna Wesemann, die bei den Ausgrabungen und der Ausstellungsvorbereitung an verantwortlicher Stelle dabei war, wird die Klassen durch die Ausstellung führen.

Führungen können Montag bis Donnerstag zwischen 7.30 bis 14.00 Uhr angemeldet werden: Frau Bianka Gürntke, ufg@gwdg.de/ 0551/3925082. Wir berücksichtigen gerne Sonderwünsche.
Begleitpublikation: Das Gräberfeld von Gevensleben. Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 bis 1150 n. Chr. Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte in Niedersachsen 31. Sie kann vor Ort oder im Buchhandel für acht Euro käuflich erworben werden.

Was können Grundschulkinder erleben?

Ausgehend von den Funden der Ausstellung gibt es eine kleine Einführung in die Archäologie. Die Kinder erarbeiten dabei, welche Kenntnisse aus den Funden gewonnen werden können: Die Entwicklung der Dörfer, die Einführung eines neuen Glaubens, die Landwirtschaft und die Ernährung sind dabei ebenso Themen wie das Alter der Menschen und ihre Lebensumstände. Ausgehend von den gefundenen Beigaben können die Kinder dann selbst zeitgenössische Schmuckformen herstellen.


Ansprechpartner:
Dr. Immo Heske
Kustos der Lehrsammlung Ur- und Frühgeschichte
Seminar für Ur- und Frühgeschichte
Nikolausberger Weg 15
37073 Göttingen


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