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Schöningen

Elmregia setzt neues Verfahren zur Klärschlammbehandlung ein

In Schöningen wurde eine Klärschlammvererdungsanlage errichtet

Die Abwassergesellschaft Elmregia GmbH setzt in der Kläranlage Schöningen an der Oschersleber Straße seit einigen Monaten ein Verfahren zur sogenann-ten Klärschlammvererdung ein. Bei einem Ortstermin am 26. Juni stellten die beiden Elmregia-Geschäftsführer Henry Bäsecke und Aygün Erarslan den Mit-gliedern des Stadtrats Schöningen sowie der Ortsräte Esbeck und Hoiersdorf das Projekt vor. Im Rahmen einer gemeinsamen Begehung wurde die Anlage offiziell in Betrieb genommen. Bislang befand sie sich im Probebetrieb.

„Unsere Anlage setzt stark auf naturnahe Prozesse bei der Klärschlammbe-handlung“, erläuterte Henry Bäsecke. „Das entsprechende Know-how ist bei unserem Partner Purena vorhanden, mit dem wir die Zusammenarbeit so weiter vertiefen konnten.“

Die Schöninger Anlage ist das inzwischen fünfte Klärschlammvererdungspro-jekt bei Purena. Beim Rundgang über das Gelände erläuterte Aygün Erarslan die Funktionsweise.

Im November 2017 wurde mit einem Kostenaufwand von knapp 1,5 Millionen Euro auf dem Gelände der Kläranlage eine Schilfbeet-Fläche von etwa 9.300 Quadratmeter fertiggestellt. In den vier Erdbecken, welche im Sohlbereich mit einer hochdichten Polyethylene-Folie abgedichtet und mit Schilfsetzlingen in einer Substratschicht bepflanzt wurden, kann voraussichtlich die nächsten 15 Jahre der – technisch bedingt recht dünnflüssige – Klärschlamm aus der Klär-anlage eingebracht werden. Im Laufe der Zeit entwässert und mineralisiert der eingebrachte Schlamm in den Becken. Zusätzlich entziehen ihm die Schilf-pflanzen Feuchtigkeit und fördern zudem den Zersetzungsprozess organischer Anteile im Schlamm.

Über die Jahre entsteht Klärschlamm-Erde, die in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau eingesetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil: verglichen mit dem Ausgangs-Klärschlamm findet eine Volumenreduktion von bis zu 95 Pro-zent statt. Ist der Vererdungsprozess abgeschlossen, können die Schilfbeete ausgebaggert werden. Dabei verbleibt die unmittelbar über der Dichtungsfolie lagernde Substratschicht mit Schilfrhizomen im Becken, sodass die Pflanzen im Anschluss wieder austreiben können.

„Der Vorteil der neuen Vererdungsanlage besteht also darin“, so Aygün Erarslan, „sowohl das zu entsorgende Volumen deutlich zu reduzieren als auch zusätzliche Verwertungsmöglichkeiten für den anfallenden Klärschlamm zu schaffen.

v.li.: Die Geschäftsführer der elmregia GmbH Aygün Erarslan und Henry Bäsecke mit dem Purena-Geschäftsführer Thomas Meyer und Projektleiter Paul Biallas.
v.li.: Die Geschäftsführer der elmregia GmbH Aygün Erarslan und Henry Bäsecke mit dem Purena-Geschäftsführer Thomas Meyer und Projektleiter Paul Biallas.
Aygün Erarslan (li.) und Bürgermeister Henry Bäsecke nehmen die Anlage in Betrieb.
Die neue Klärschlammvererdungsanlage.

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