Stadt der Speere
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Schöningen

Sonderedition Jubiläumspostkarten erschienen

Gleich zwei Jubiläen vereinen sich in der Gemeinschaftsaktion von Stadt, Verkehrsverein und Briefmarkensammlerverein. Denn Letzterer feiert keinen geringeren als den 100. Geburtstag.

Schnell war die Idee geboren, den Vereinsgeburtstag mit dem Stadtjubiläum zu verbinden und eine Postkartenedition herauszubringen. Entstanden sind zehn Motive, teils eigene Aufnahmen des Mitglieds Wolfgang Mertens oder historische Ansichten aus der Sammlung von Heinz-Uwe Marquardt.

Erhältlich sind die Karten in der Tourist-Information auf dem Burgplatz und im Bürgerbüro. Der Einzelpreis beträgt 50 Cent, der Setpreis für alle zehn Versionen 4 Euro.

Öffnungszeiten T-Info, Burgplatz 1a:
Mi.  bis Fr. 15 - 17 Uhr
Sa. 10 bis 12 Uhr
So. 11 bis 13 Uhr

Öffnungszeiten Bürgerbüro, Markt 1:
Mo. und Fr. 8 - 12 Uhr
Di.  8 – 12 Uhr und 14 - 16 Uhr

Hintergrund: 100 Jahre Briefmarkensammeln
Der Schöninger Briefmarkensammelverein wurde am 3. März 1923 von einigen Briefmarkensammlern in aller Stille gegründet. Am 11. März folgte eine offizielle Einladung der Tagespresse in den Schöninger Staatsbahnhof. Etliche Herren versammelten sich und traten dem neuen Verein bei. Darunter fanden sich Direktoren, Kaufleute, Buchdruckbesitzer und Beamte. Doch auch, für die Zeit eher untypisch, weniger betuchte Personen meldeten sich an. Zum 1. Vorsitzenden des Vereins wurde Realschullehrer Karl Rose gewählt. Die Zusammenkünfte fanden damals jeden ersten Samstag des Monats um halb acht Uhr abends im Schöninger Staatsbahnhofsrestaurant statt.
1933 fiel der Verein, wie viele andere zu dieser Zeit auch, dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer und musste seinen Betrieb vorerst einstellen. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen und es fanden wieder regelmäßige Informations- und Tauschabende statt. Diese waren nun im Kaffee Sartorius angesiedelt.
Im Laufe der Zeit entfernte sich der Verein zunehmend von dem reinen Thema „Briefmarken sammeln“ und passte sich nach und nach neuen Gegebenheiten an. Neben dem eigentlichen Sammeln von Briefmarken wurden auch heimatgeschichtliche Belege, Ansichtskarten und Münzen in das Themensortiment aufgenommen. Gesellige Veranstaltungen und Tauschtage für Mitglieder und Freunde wurden ebenfalls organisiert. Außerdem berät und unterstützt der Verein bei der Veräußerung von Sammlungen und ganzen Nachlässen kostenfrei.
Mittlerweile finden regelmäßige Zusammenkünfte am ersten Dienstag des Monats um 19 Uhr und am dritten Sonntag um 10 Uhr im Deutschen Haus in Schöningen statt.
Das Briefmarkensammeln war bei Gründung des Vereins noch eine Leidenschaft von vor allem wohlhabenden Menschen. Für normale Bürger war dieses Luxushobby gar nicht finanzierbar. Doch im Laufe der Zeit entstand ein regelrechter Boom darum und die Briefmarke wurde als Aktie des kleinen Mannes beschrieben. Heutzutage finden sich nur noch wenige, die sich neu für dieses Hobby begeistern. Nach wie vor kaufen viele noch immer die Neuerscheinungen bei der Post, in der Hoffnung sie später einmal zu einem höheren Preis verkaufen zu können. Doch heutzutage findet eine solche Wertsteigerung in der Regel nicht mehr statt. Sammlungen neuer Marken können meist nur weit unter Einkaufswert oder sogar gar nicht verkauft werden. In solchen Fällen kann eine Mitgliedschaft oder zumindest der Kontakt zu einem Briefmarkensammelverein helfen. Sammler und Hinterbliebene werden dort entsprechend informiert und beraten.
Der Briefmarkensammelverein freut sich über jede neue Mitgliedschaft und neue Kontakte. Interessierte können einfach zu einem der regelmäßigen Treffen im Deutschen Haus kommen.

 

 

Der Vorstand des Briefmarkensammlervereins Wolfgang Mertens (v.li.), Heinz-Uwe Marquardt und Burkhard Hoinkis präsentiert mit dem Verkehrsverein die Jubiläumsedition der Schöninger Postkarten.